Seit dem 4.11.2017 läuft auf DB0RVB ein 2m-WebSDR an einer horizontalen Runstrahlantenne (Halo). Das Benutzer-Interface wird über das Hamnet übertragen. Ein Gateway überliefert die Daten auch in das Internet. Das WebSDR ist zu erreichen im Hamnet unter 44.225.92.230:8073 (websdr-2m.db0rvb.as64643.de.ampr.org) und im Internet unter herzberg-harz.dyndns.org:8073. Man kann sich hier nun einen Überblick über Ausbreitungsbedingungen im 2m-Amateurfunkband, sowie über das Signal seiner eigenen Aussendung verschaffen. Eine Halo-Antenne wird allgemein abhängig von der Montagehöhe mit einem Gewinn von 6dBi angegeben. Das ist gegenüber den üblichen Richtantennen im VHF-Bereich natürlich kein Vergleich. Die Halo-Antenne hat nur einen geringen Vertikalanteil.
Die ersten Tests liefen erfolgreich gleich zum Marconi-Contest an diesem Wochenende und zeigten enorme Reichweiten. Erwartungsgemäß sind die Signale der sich in der Nähe befindlichen Repeater um bis zu 20 dB abgeschwächt, da diese in vertikaler Polarisation abstrahlen. Sogar einige Baken sind zu hören.
Die Technik ist noch sehr rudimentär aufgebaut. Ein einfacher RTL-R820T-USB-Dongle an einem Raspberry 3 dient als Empfänger. Dadurch kommt es im Empfangssbereich zu Störsignalen, die sich als Pfeifstellen in gleichmäßigen Abständen wiederfinden. Was sind die Ursachen solcher Signale? Oft stellt sich heraus, dass preiswerte Netzteile oder Router, billige Switche oder auch Netzwerkkabel Störstrahlung produzieren. Das klassische und bekannte Beispiel ist die Störung auf 145,000 MHz, die offensichtlich durch die Ubiquity Hamnet-Antenne erzeugt wird. Auch wird ein Mischprodukt des DMR-Repeaters DB0RVB vom 70cm-Band eingestreut bei 145,820 MHz. Die Störungen kommen hauptsächlich zustande von Schaltnetzteilen aus der näheren Umgebung, dem USB-Anschluss bzw. USB-Kabel und Einstrahlungen direkt auf den USB-Stick. Abhilfemaßnahmen werden zeitnah stattfinden.
Da der USB-Dongle mit einem einfachen Quarz von 28,8 MHz* ausgestattet ist, ist die Frequenzstabilität nicht so zufriedenstellend, wie man sie erwarten darf. Sie beträgt zurzeit 2-5 ppm und unterliegt den Umgebungstemperaturen in hohem Maße. Hier wird ein TCXO-Modul mit einer Stabilität von 0,5 ppm oder besser eingesetzt werden können.
*Eine typische Harmonische ist um 144,000 MHz sichtbar. Dies sind z.B. Eigenstörungen, die direkt auf der Platine des USB-Dongles entstehen.
Dem gesamten Empfang ist noch ein ziemliche Rauschglocke überzogen, das verhindert den Empfang von sehr leisen Signalen. Auch hier ist der Tunerchip beeinflussbar, dass mindestens noch weitere 10dB weniger Rauschen erreicht werden können. Man kann auch über eine Kühlung des Bausteins das Eigenrauschen des Chips mindern, denn dieser wird im Betrieb doch recht warm.
Auch bleibt abzuwarten, inwieweit eine Schnee- und Eislast sich mechanisch auf die Antenne einwirkt.
Wie man sieht, sind es eine Vielzahl von Faktoren, die den Empfangsgenuss noch beeinträchtigen, aber der Anfang zum Experimentieren ist getan.